Codex Alimentarius: Kontrolle und Verleugnung der Wissenschaft

Von Paul Anthony Taylor

Wir wünschen keine Veränderungen. Jede Veränderung bedroht unsere Stabilität. Das ist auch ein Grund, weshalb wir bei der Anwendung neuer Erfindungen so zurückhaltend sind. Jede rein wissenschaftliche Entdeckung birgt ein subversives Potenzial; selbst die Wissenschaft muss manchmal wie ein möglicher Feind behandelt werden.

Aldous Huxley, Brave New World.

Vom 12. bis 16. November 2007 fand in Bad Neuenahr-Ahrweiler die 29. Sitzung des Codex-Komitees für Ernährung und diätetische Lebensmittel statt

Die Aktivitäten des von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und der Weltgesundheitsorganisation WHO gesponserten Zweigs der Codex-Alimentarius-Kommission werden von Befürwortern von Naturheilverfahren zunehmend als eine der größten Bedrohungen weltweit für die zukünftige Verfügbarkeit von therapeutischen Vitaminergänzungspräparaten und anderen auf Mikronährstoffen beruhenden Naturheilverfahren betrachtet. Der Leiter des Ressorts Auslandsbeziehungen der Dr. Rath Health Foundation, Paul Anthony Taylor, nahm als Vertreter der National Health Federation, der einzigen verbraucherorientierten und für eine natürliche Gesundheitsfürsorge eintretenden Organisation der Welt, die bei den Codex-Sitzungen einen offiziellen Beobachterstatus hat, an dieser Sitzung teil. Paul Taylors nachfolgender Augenzeugenbericht schildert, wie das Codex-Komitee weiterhin den gesundheitlichen Nutzen von Vitaminen, Mikronährstoffen und Ernährung im Kampf gegen die größten modernen Volkskrankheiten leugnet und klärt darüber auf, dass die Hauptnutznießer die großen multinationalen Lebensmittel-, Biotechnologie- und Pharma-Konzerne sind.

Bedenken von Verbrauchern bezüglich gentechnisch veränderter Lebensmittel werden in eklatanter Weise ignoriert

Es gibt wohl kaum einen Zweifel darüber, dass die überwiegende Mehrheit der Verbraucher gegen den Verzehr gentechnisch veränderter Lebensmittel ist.Immer wieder haben Untersuchungen und Meinungsumfragen in verschiedenen Ländern der Welt diesen Standpunkt über jeden Zweifel hinweg bewiesen.

Nichtsdestotrotz macht die Tatsache, dass gentechnisch verändertes Saatgut patentierbar ist – weil es im Gegensatz zu herkömmlichem Saatgut im Labor erzeugt wird und in der Natur nicht vorkommt – es zu einem höchst attraktiven Investitionsangebot für die Biotechnologie- und Pharma-Unternehmen, die dieses Saatgut herstellen. Patente für gentechnisch verändertes Saatgut und die Aussicht auf die damit verbundenen Milliardengewinne und die marktbeherrschende Stellung sind überaus starke Anreize für die Hersteller und lassen sie Mittel und Wege finden, diese Lebensmittel auf die Teller der Verbraucher zu bringen, ganz egal, welche Gefahren für die menschliche Gesundheit davon ausgehen.

In diesem Zusammenhang ist interessant, dass auf der diesjährigen Sitzung des Komitees auch Dr. H. Yoshikura, der Vorsitzende der Codex Intergovernmental Task Force on Foods Derived from Biotechnology, anwesend war. Diese Arbeitsgruppe hat bereits mehrere globale Richtlinien für gentechnisch veränderte Lebensmittel herausgegeben. Die von dieser Arbeitsgruppe ausgearbeiteten Richtlinien waren später maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Vereinigten Staaten, Kanada und Argentinien bei der Welthandelsorganisation (WTO) einen Handelsstreit mit der Europäischen Union (EU) anzettelten und gewannen, indem sie erfolgreich argumentierten, dass die EU ein befristetes Verbot für die Zulassung und den Import von Lebensmitteln mit gentechnisch veränderten Inhaltsstoffen ausgesprochen habe, das den Regeln der WTO widerspreche.

Dr. Yoshikura war zu dieser Codex-Sitzung eingeladen worden, weil die Arbeitsgruppe seit kurzem an einem Anhang zu einer globalen Richtlinie für Lebensmittel arbeitet, die gentechnisch verändert wurden, um (angeblich) einen Nutzen für die Ernährung und die Gesundheit zu erzielen. Da der Text dieses Anhangs Verweise auf Ernähungskonzepte enthält, wurde das Komitee eingeladen, den Entwurf für den Anhang zu prüfen und zu kommentieren.

Abgesehen von einigen kleineren Anmerkungen beschloss das Komitee, den Text des Anhangs ohne jegliche Änderungen anzunehmen.

Stellungnahme der National Health Federation (NHF)

Als Antwort darauf und unter dem Hinweis, dass kein einziges Land sich zu Wort meldete, um die Interessen der Verbraucher in dieser Hinsicht zu verteidigen, gab die National Health Federation folgende Erklärung ab:

„Sehr geehrter Herr Vorsitzender, die NHF möchte zu Protokoll geben, dass vor dem Hintergrund der Diskussion um die Risikobewertung von biotechnologisch hergestellten Lebensmitteln 95% der Verbraucher in Europa und Millionen Verbraucher weltweit weiterhin ihre Ablehnung solcher Lebensmittel zum Ausdruck bringen. Wir möchten deshalb wissen, wie die Arbeitsgruppe die Notwendigkeit zur Durchführung von Expositionsstudien an repräsentativen Menschenpopulationen zu rechtfertigen beabsichtigt, wenn so viele Menschen diese Lebensmittel entschieden ablehnen?”

Mit anderen Worten: Die National Health Federation wollte wissen, wie die Arbeitsgruppe Sicherheitsstudien zu gentechnisch veränderten Lebensmitteln am Menschen plane, wenn nur eine so geringe Zahl von Menschen bereit war, diese Lebensmittel zu verzehren.

Die geringschätzige Antwort des Herrn Dr. Rolf Grossklaus

Der Vorsitzende des Komitees, Dr. Rolf Grossklaus, tat diese Frage mit einer erschreckend geringschätzigen Antwort ab und war nicht bereit zuzugeben, dass umfangreiche Studien zur Exposition des Menschen nicht vor der Markteinführung dieser Produkte durchgeführt werden würden. Er sagte, dass diese Aspekte auf dieser Sitzung nicht zur Diskussion stünden. Erstaunlicherweise behauptete er anschließend, dass Verbraucher die Vorzüge dieser Lebensmittel noch nicht realisieren würden, und er glaube, die Verbraucher würden mit der Zeit ihre Meinung über diese Lebensmittel ändern.

Später, am Ende der Woche, bat ich während der Sitzung zur Annahme des offiziellen Berichts des Komitees im Namen der National Health Federation darum, die Stellungnahme der Federation zu diesem Thema in den Bericht aufzunehmen. Dr. Grossklaus verweigerte jedoch seine Zustimmung und argumentierte, dass dieser Punkt nicht diskutiert worden sei und der Bericht durch die Aufnahme aller nicht besprochenen Punkte zu umfangreich würde.

Alles in allem war dies wohl das krasseste Beispiel für die Missachtung der Bedenken von Verbrauchern in einer Codex-Sitzung, das ich bisher erlebt habe.

Empfehlungen zur wissenschaftlichen Grundlage von gesundheitsbezogenen Angaben bei Lebensmitteln – passend für multinationale Konzerne

Ein weiteres wichtiges Thema, das auf der diesjährigen Sitzung zur Sprache kam, war ein Text über Empfehlungen zur wissenschaftlichen Grundlage von gesundheitsbezogenen Angaben bei Lebensmitteln.

In den letzten Jahren hat das Komitee diesem Thema auf seiner Tagesordnung nur sehr wenig Zeit und keine größere Debatte eingeräumt. Auf der diesjährigen Sitzung kam es zwar zu einer ausführlicheren Diskussion, doch der Tenor der Debatte machte deutlich, dass ohne drastischen Richtungswechsel die Hauptnutznießer dieser Empfehlungen die großen multinationalen Lebensmittel-, Biotechnologie- und Pharma-Konzerne sein werden, weil sie sich die erheblichen finanziellen Kosten für die Umgehung der verschiedenen wissenschaftlichen und behördlichen Hürden, die das Komitee errichtet, am ehesten leisten können.

Demnach werden wir wahrscheinlich zunehmend Frühstückszerealien, gentechnisch veränderte Lebensmittel und Vitaminpräparate zur Deckung der Tagesbedarfsmengen aus pharmazeutischer Herstellung sehen, die mit gesundheitsbezogenen Angaben versehen sind, während Vitamin-Supplemente von kleinen, innovativen Herstellern – sofern sie nicht durch Regelungen bereits um ihre Existenz gebracht wurden – wahrscheinlich keine solchen Angaben tragen werden.

Abgesehen davon und trotz der längeren Diskussionszeit für diesen Tagesordnungspunkt auf der diesjährigen Tagung wurde nur ein minimaler Fortschritt erzielt und mehrere zentrale Fragen – wie z.B. die Definition des erforderlichen Umfangs von wissenschaftlichen Beweisen für die Erhärtung von gesundheitsbezogenen Angaben – sind noch unbeantwortet. Sollte das Komitee zum Beispiel auf der Durchführung von Humanstudien und klinischen Prüfungen bestehen, müssten sogar einige übliche gesundheitsbezogene Angaben für Lebensmittel wie Obst und Gemüse mit dem Argument verboten werden, dass sie auf Beobachtungsstudien und epidemiologischen Forschungen beruhen, was die gesamte Angelegenheit ad absurdum führen würde.

Nachdem die Diskussionen nun praktisch in einer Sackgasse gelandet sind, hat das Komitee beschlossen, dass der Text zu Schritt 2 des 8 Schritte umfassenden Codex-Genehmigungsverfahrens zurückgestuft werden und von der französischen Delegation vor dem Hintergrund der stattgefundenen Diskussionen neu verfasst werden soll. Folglich werden die Empfehlungen für gesundheitsbezogene Angaben nun wahrscheinlich frühestens im Juli 2010 von der Codex-Alimentarius-Kommission genehmigt und endgültig verabschiedet werden.

Risikoanalyse bei Lebensmitteln – die Regeln werden beliebig aufgestellt

Ein weiteres Thema, dem man auf den jüngsten Sitzungen des Codex-Komitees nur wenig Diskussionszeit eingeräumt hat, ist die Risikoanalyse bei Lebensmitteln. Wie regelmäßige Beobachter des Codex schon wissen werden, hat diese Frage eine enorme Bedeutung für die zukünftige Entwicklung der restriktiven Codex-Richtlinien für Vitamin- und Mineralstoffergänzungsmittel, da die Richtlinien besagen, dass die sicheren Obergrenzen für Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln von einer wissenschaftlichen Risikoanalyse bestimmt werden müssen.

Während die Pharma-Lobby – der vor allem auch die gegen Nahrungsergänzungsmittel eingestellten Extremisten innerhalb der Europäischen Kommission angehören – verzweifelt versucht, jedermann zu versichern, die Anwendung von Risikobewertungen werde dafür sorgen, dass die sicheren Obergrenzen für Vitamine und Mineralstoffe wissenschaftlich berechnet werden, sieht die Realität so aus, dass die meisten derzeit verfügbaren Methoden zur Beurteilung des mutmaßlichen „Risikos” beim Verzehr von Nahrungsergänzungsmitteln alles andere als wissenschaftlich, sondern im höchsten Maß fehlerhaft sind.

Interessanterweise hat der Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei den diesjährigen Diskussionen zum Ausdruck gebracht, dass die WHO und die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) die erste, wenn nicht einzige Quelle für die wissenschaftliche Beratung des Komitees sein sollen, wobei er argumentierte, dass internationale Expertengruppen möglicherweise keine unabhängige und unvoreingenommene wissenschaftliche Beratung bieten könnten. Einmal abgesehen davon, dass man auch bei der WHO und der FAO die Frage stellen könnte, ob diese Organisationen unabhängig und unvoreingenommen sind, wurde im Lauf der Diskussionen immer deutlicher, dass die überwiegende Mehrheit des Komitees nicht im geringsten daran interessiert war, eine unabhängige und unvoreingenommene wissenschaftliche Beratung auf diesem Gebiet in Anspruch zu nehmen.

Beispiele für den Umgang mit Einwänden

Ein Beispiel: An einem Punkt der Diskussion bat die National Health Federation speziell darum, dass ein wichtiger Teil des Textes auf „unabhängige Quellen zur wissenschaftlichen Beratung” bei der Risikobewertung Bezug nehmen solle. Bezeichnenderweise gab Basil Mathioudakis von der Europäischen Kommission zu verstehen, dass er gegen die Verwendung des Begriffs „unabhängig” im Text sei; der Begriff wurde daraufhin nicht verwendet.

Bei einem anderen wichtigen Einwand verlangte die National Health Federation die Aufnahme von Text, um der Nährstoffverarmung des Bodens und der Lebensmittel im Lauf der letzten 50 Jahre Rechnung zu tragen. Nachdem er diese Forderung zur Kenntnis genommen hatte, gab der Vorsitzende Dr. Grossklaus zu verstehen, dass das Institut, für das er tätig ist, das Deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung, eine Erklärung zu diesem Thema herausgegeben hat, aus der hervorgeht, dass diese Behauptung durch keine wissenschaftlichen Beweise belegt ist. In typischer Weise versuchte er dann sofort zum nächsten Thema überzugehen und gab dem Komitee auch nicht nur die geringste Möglichkeit zu einer Stellungnahme.

Die National Health Federation brachte dann einen weiteren Einwand hervor und verlangte die Niederschrift ihrer Stellungnahmen im Bericht und am besten auch die Berücksichtigung durch die Kommission, damit die Aufzeichnungen korrekt und vollständig sind. Dr. Grossklaus lehnte dies jedoch ab, mit der Begründung, dass die Federation keine staatliche Organisation sei und kein Mitgliedsstaat ihre Position unterstütze und ihre Stellungnahmen somit nicht in den Bericht aufgenommen werden könnten.

Genau wie in den Vorjahren stellte Dr. Grossklaus wieder einmal neue Regeln auf, wie er es gerade brauchte. Dieser Umstand kommt besonders klar durch die Tatsache zum Ausdruck, dass Paragraph 131 des offiziellen Komitee-Berichts für diese Sitzung einen anderen Einwand der National Health Federation erwähnt, der auch von keinem anderen Mitgliedstaat unterstützt wurde.

Am Ende dieser Diskussionen beschloss das Komitee, dass ein bedeutender Fortschritt erzielt worden sei und dass es der Codex-Alimentarius-Kommission empfehlen werde, den Text (den vorgeschlagenen Entwurf für die Prinzipien und Richtlinien der Risikoanalyse bei Lebensmitteln zur Anwendung auf die Arbeit des Komitees für Ernährung und dietätische Lebensmittel) zu Schritt 5 des Verfahrens zu befördern. Das bedeutet, dass jetzt nur noch geringfügige Änderungen auf der Sitzung des Komitees im nächsten Jahr möglich sind und er jetzt möglicherweise im Juli 2009 von der Codex-Alimentarius-Kommission genehmigt und verabschiedet werden könnte.

Vorschläge für Nährstoffreferenzwerte haben keinerlei Bezug zu den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen

Angesichts der jüngsten und aktuellsten Forschungen auf dem Gebiet der Ernährung kann man wohl mit einiger Sicherheit davon ausgehen, dass die gegenwärtige Strategie des Komitees zur Festlegung von Referenzwerten für Nährstoffe zu Kennzeichnungszwecken von Ernährungshistorikern später einmal als eine anachronistische Farce bezeichnet werden könnte.

Die Wissenschaft der Genetik hat uns bereits gelehrt, dass jeder von uns genetisch einzigartig ist. Nun haben wir überzeugende Beweise dafür, dass Faktoren wie Lebensalter, Geschlecht, die Anwendung von Kontrazeptiva, ethnische Abstammung, Kleidung, geografische Lage, reguläre Blutspenden, die Anwendung von Arzneimitteln, genetische Mutationen oder die biochemische Individualität den Nährstoffbedarf und/oder -status einer Person beeinflussen können, mitunter sogar ganz erheblich.
Doch anstatt die Gesundheit der Verbraucher zu schützen, wie es letztendlich das ausdrückliche Ziel des Codex sein soll, schlägt das Komitee stattdessen die Festsetzung eines einzigen Referenzwerts für jedes Vitamin und jeden Mineralstoff vor und die Anwendung dieser Referenzwerte auf die gesamte Weltbevölkerung ab dem Alter von drei Jahren aufwärts. Wenn diese Arbeit abgeschlossen ist, soll anschließend ein weiteres Set von Referenzwerten für Vitamine und Mineralstoffe für Kinder zwischen 6 Monaten und drei Jahren ausgearbeitet werden.

Somit hat es den Anschein, als sei es im Grunde die Absicht der Kommission, das bestehende überholte und wissenschaftlich nicht haltbare Konzept der empfohlenen täglichen Verzehrsmenge zu untermauern.

Die National Health Federation versuchte zwar, bei diesem kurzsichtigen monumentalen Fehler zu intervenieren, indem sie die Festlegung eines zusätzlichen Referenzwerts für jedes Vitamin und jeden Mineralstoff vorschlug, um die Bevölkerungsgruppe mit dem größten Bedarf zu repräsentieren. Der Vorsitzende wies diesen Vorschlag ohne akzeptable wissenschaftliche Begründung zurück.

Damit ist klar, dass sich die Vorschläge des Komitees zu Referenzwerten für Nährstoffe ganz offensichtlich noch in einem sehr frühen Stadium befinden, und jeder, der auf ein Resultat hofft, das sich an den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen orientiert oder das eine optimale Ernährung fördert, ist gut beraten, nicht zu viel zu erwarten.

Sie warten noch auf einen „überwältigenden Sieg” beim Codex? – Nicht nur Sie…

Verfechter von Naturheilverfahren, die ein gutes Gedächtnis haben, werden sich vielleicht noch an die so genannte Natural Solutions Foundation erinnern, die in ihrem Bericht über eine Tagung des Codex-Komitees zur Lebensmittelkennzeichnung im Mai 2006 behauptete, dass das Resultat der Diskussionen bezüglich der vorgeschlagenen Rolle des Codex bei der Implementierung der Globalen Strategie zu Ernährung, körperlicher Aktivität und Gesundheit der WHO ein „überwältigender Sieg” für die Freiheit der Gesundheit gewesen sei.

Nun, das war mit Sicherheit nicht richtig und ist es bis heute nicht, besonders wenn man von dem Ergebnis der Gespräche auf dieser Tagung ausgeht. Achtzehn Monate nach dem vermeintlichen „überwältigenden Sieg” gibt es noch keinerlei Anzeichen für irgendeine bedeutende Maßnahme, während der Codex noch immer von einer globalen Strategie spricht.

Zum Beispiel gab die Vorsitzende des Codex-Komitees für Ernährung, Dr. Anne MacKenzie, eine PowerPoint-Präsentation zum Thema „Globale Strategie”; sie stellte die Frage, welche Mechanismen für die Kommunikation und die Zusammenarbeit zwischen Komitees zur Verfügung stünden und schlug vor, Rat von der WHO und FAO einzuholen. Ihr mutiger Beitrag wurde auf eine relativ unbedeutende Position der Tagesordnung des Komitees verwiesen und fand sich unter „Sonstige Themen und zukünftige Projekte” wieder.

Nach der wenig konkreten und verwirrenden Diskussion, die sich anschloss und bei der selbst ein Vertreter des Codex-Sekretariats, Dr. Jeronimas Maskeliunas, eingestand, bezüglich des Diskussionsgegenstandes des Komitees „vollkommen verwirrt” zu sein, kam man schließlich überein, dass ein Arbeitsausschuss zusammentreffen sollte, um die Globale Strategie unmittelbar vor der Tagung des Komitees im nächsten Jahr zu besprechen, und dass nach diesen Diskussionen eine Rückmeldung des Arbeitsausschusses an das Komitee erfolgen solle. Mit anderen Worten: noch mehr Diskussionen und noch immer kein Anzeichen für konkrete Maßnahmen.

An diesem Punkt scheinen die Diskussionen des Codex bezüglich der Globalen Strategie zu Ernährung, körperlicher Aktivität und Gesundheit der WHO noch Lichtjahre davon entfernt zu sein, zu irgendeiner Art von Sieg zu führen, ganz zu schweigen von einem überwältigenden.

Schlussfolgerung

Wie die Herrscher über die Welt in Aldous Huxleys ‘Brave New World’ widersetzt sich auch die Codex-Alimentarius-Kommission Veränderungen. Aus ihrer Sicht sind Veränderungen – in Form eines neuen weltweiten Gesundheitssystems auf der Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen in der Vitaminforschung und auf dem Gebiet der Zellular Medizin – eine Bedrohung für die finanzielle Stabilität der Pharma-Industrie. Demzufolge werden bahnbrechende Entdeckungen auf dem Gebiet der Ernährungsbehandlung zunehmend als subversiv empfunden und als feindlicher Angriff auf das „Geschäft mit der Krankheit” gewertet.

Doch die Lügen und Täuschungsmanöver, die notwendig sind, um diese Situation aufrecht zu erhalten, lassen sich langfristig nicht fortsetzen. Ob es dem Codex nun gefällt oder nicht, Veränderungen wird es letztendlich geben, und wenn sie kommen, werden die Verbraucher mit überwältigender Macht fordern, dass diejenigen, die bewusst versucht haben, ihnen den Zugang zu therapeutischen Vitaminergänzungspräparaten und anderen Naturheilmethoden zu versperren, für ihre Handlungen zur Rechenschaft gezogen werden.

Bis dahin ist es unsere Aufgabe, sicherzustellen, dass Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, AIDS und andere Volkskrankheiten zukünftigen Generationen weitestgehend unbekannt sein werden, und es liegt an uns, dies zu bewerkstelligen – je früher, desto besser.

Die Behandlung von Krankheiten mit patentierten chemischen Wirkstoffen, wenn bereits sichere und wirksamere Naturheilverfahren zur Verfügung stehen, grenzt an Wahnsinn und darf von einer zivilisierten Gesellschaft, die diese Bezeichnung verdient, nicht länger hingenommen werden. Je früher das „Geschäft mit der Krankheit” der pharmazeutischen Industrie in den Mülleimern der medizinischen Geschichte verschwindet, wo es hingehört, desto besser ist es für die gesamte Menschheit.

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