Erhöhte Homocysteinwerte und Depression

Was ist eine Depression?

Depression ist ein vielschichtiges Krankheitsbild, das unsere westliche Welt fast wie eine Epidemie heimsucht. Die Weltgesundheitsorganisation WHO rechnet damit, dass Erkrankungen des Geistes oder der Seele, wie Depressionen und Schizophrenie, zur größten Gesundheitsstörung dieses Jahrhunderts werden. Jeder zehnte Mensch auf dieser Erde leidet zurzeit an einer solchen Erkrankung und 25 % der Menschen werden mindestens einmal im Laufe ihres Lebens an der eigenen Seele erfahren, was diese Krankheit bedeutet. Depressionen werden heute zehnmal so häufig diagnostiziert wie noch in den 50er-Jahren. Das Ausmaß reicht von leichteren depressiven Verstimmungen bis hin zu massiven Depressionen, die nicht selten im Suizid enden. Bei den 15-bis 24-Jährigen sind Suizide auf Grund von Depressionen die zweithäufigste (!) Todesursache.

Eine Depression ist eine psychische Störung, die mit einer Vielzahl von Symptomen einhergeht. Genauso zahlreich sind auch die Ursachen einer Depression. Die Bezeichnung Depression leitet sich von dem lateinischen Wort „deprimere“ ab, was so viel bedeutet wie „niederdrücken“. Die Niedergeschlagenheit ist daher auch als Leitsymptom zu betrachten. Die Depression ist in drei große Gruppen zu unterteilen: die wiederkehrende depressive Störung, die depressive Episode und die chronische Depression. Die letztgenannte Gruppe ist, was Symptome und Verlauf betrifft, die schwerwiegendste. Daher ist die chronische Depression auch nicht mit der depressiven Störung zu verwechseln, die zum Beispiel als die typische Winterdepression auftreten kann.

Welche Formen der Depression gibt es?

Die Depression manifestiert sich in zahlreichen Formen, wobei sie sich insgesamt in leicht, mittelgradig und schwer unterteilen lässt. Die Diagnoseklassifikation richtet sich nach dem „International Statistical Classification of Diseases and Realted Health Problems”, kurz ICD genannt. Im Falle der Depression ist der ICD-10 gültig. Da es sehr viele Formen der Depression geben kann, seien hier nur die wichtigsten genannt:

Die anaklitische Depression

Sie wird als sogenannte Anlehnungsdepression bezeichnet, die vorwiegend bei Säuglingen auftritt, meist infolge von Trennungen von der Bezugsperson.

Die endogene Depression

Sie ist die Depression, die von „innen heraus entstanden ist“, also nicht durch äußere Umstände hervorgerufen wurde. Allerdings bezeichnete man früher die endogene Depression lediglich als einen Zustand veränderter Stoffwechselvorgänge im Gehirn. Häufig liegt hier auch eine genetische Mitverursachung zugrunde. Heute wird die endogene Depression eher als somatogene Depression bezeichnet, die in mehreren Formen auftreten kann. Zu den Formen zählen veränderte Stoffwechselvorgänge im Gehirn und die Begleitdepression bei Infektionen, nach Operationen und bei Vergiftungen. Eine weitere Form ist die endokrine Depression, die in der Pubertät, in der Schwangerschaft, im Wochenbett oder im Klimakterium auftritt, also in Begleitung von hormonellen Veränderungen. Organische Depressionen können bei Hirntumoren, geistiger Behinderung, Epilepsie und Hirnhautentzündung entstehen.

Die larvierte Depression

Sie ist eine sogenannte „maskierte“ Depression, bei der der Patient unfähig ist, die Depression als eine solche zu beschreiben. Die Beschwerden werden hier verlagert und als körperliche Symptome dargestellt. Die Diagnose ist daher schwer zu erstellen. Der Patient ist oft bei mehreren Ärzten in Behandlung, insbesondere bei Allgemeinmedizinern, Internisten, Gynäkologen und Chirurgen. Die larvierte Depression wird auch als somatisierte Depression bezeichnet. Aufgrund der körperlichen Beschwerden bleibt die depressive Symptomatik unterschwellig.

Die agitierte Depression

Der Patient wirkt hier weniger niedergeschlagen, sondern eher unruhig und ängstlich. Das Mitteilungsbedürfnis ist gesteigert, der Bewegungsdrang rastlos. Eine zielgerichtete Tätigkeit ist fast nicht möglich.

Die chronische Depression

Chronisch depressiv ist ein Mensch, der dauerhaft niedergeschlagen ist. Aber auch Patienten mit immer wiederkehrenden depressiven Verstimmungen, die nach Schwere und Dauer eingestuft werden, gelten als chronisch depressiv. Zu den depressiven Verstimmungen können phasenweise Symptome einer echten Depression hinzukommen. Diese Depression ist unter Umständen schwer behandelbar, zumindest ist die Behandlung langwierig und muss mit unterschiedlichen Therapieformen angegangen werden.

Wer ist für eine Depression anfällig?

Bei Menschen, die unter ständigem Stress stehen, lässt sich eine übersteigerte Menge des Stresshormons Cortisol im Blut nachweisen. Dadurch werden empfindliche Regionen des Gehirns längerfristig geschädigt. Auf diese Weise kommt es zu Störungen der Verarbeitungsprozesse. Ängstlichkeit, unangenehme Erlebnisse und negative Lebenserfahrungen führen ebenfalls zu einem Gefühl der Hilflosigkeit und im weiteren Verlauf zu Hoffnungslosigkeit, beides kann zu Depressionen führen. Hier sind vor allem Personen betroffen, die sich beruflich verausgaben, fehlende Dankbarkeit erleben, sich in einer Opferrolle fühlen oder Angst haben, bestimmte Erwartungen nicht zu erfüllen. Insbesondere ist hier auch der Burnout anzuführen, der bei Menschen in sozialen Berufen auftritt, aber auch bei Frauen, die Beruf, Familie und Ehemann unter einem Hut bringen wollen. Des Weiteren können ungünstige Lebensumstände wie Arbeitslosigkeit, Mobbing, Verlust des Partners, Armut und körperliche Erkrankungen zu Depressionen führen. Darüber hinaus können Kinder, deren Eltern depressiv sind, ebenfalls an Depression erkranken. Bei älteren Menschen münden altersbedingte Veränderungen und Demenz häufig in eine Depression. Was die Geschlechtsspezifität betrifft, so gibt es keine relevanten Angaben. Allerdings erkranken Frauen und Mädchen häufiger als männliche Personen.

Welche Auswirkungen hat eine Depression auf den Alltag?

Die Depression wirkt sich im Alltag sehr belastend aus. Die Patienten befinden sich bald in einem Teufelskreis. Die Depression belastet Freundschaften und Partnerschaft, weil sich der Depressive immer mehr abkapselt, antriebslos und freudlos ist. Depressive Menschen neigen außerdem zu Drogen,- Alkohol- und Medikamentenmissbrauch. Die schwerwiegendste Auswirkung ist der Selbstmord. Außerdem haben Depressive eine erhöhte Neigung, körperlich krank zu werden. Darüber hinaus leiden auch die Angehörigen des Depressiven.

Die Ursachen einer Depression sind komplex

Die Ursachen einer Depression sind komplex, meist entsteht sie aus einem Zusammenwirken mehrerer Faktoren. Die Ursachen können erblich bedingt sein, umweltbedingt, in der Entwicklung einer Person begründet sein oder durch neurobiologische Störungen verursacht werden. Allgemein lässt sich sagen, dass zur Depression neigende Menschen seelische oder körperliche Belastungen oder negative Einflüsse innerhalb ihrer Biografie schwerer tolerieren als Menschen, die mit diesen Belastungen besser umgehen können. Es herrscht eine besondere Verletzlichkeit vor. Diese Menschen reagieren auf Überforderungssituationen oder belastende Ereignisse sensibler als andere.
Generell haben folgende Faktoren einen Einfluss: Genetische Faktoren, Stoffwechsel- und Funktionsstörungen des Gehirns, Entwicklungs- und Persönlichkeitsstörungen und reaktive Faktoren.

Genetische Ursachen einer Depression

Nach dem heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand trägt eine erbliche Vorbelastung wesentlich zur Entstehung einer Depression bei. Meist herrscht eine familiäre Disposition vor. Sind beispielsweise Verwandte ersten Grades von einer Depression betroffen, so liegt die Wahrscheinlichkeit einer Depression bei Nachkommen bei rund 15 Prozent. Der Prozentsatz bei eineiigen Zwillingen liegt sogar bei 50. Da hier in der Regel eine genetische Übereinstimmung vorliegt, müsste der Prozentsatz eigentlich bei 100 liegen. Das ist aber selten der Fall, weil in der Regel die Umweltfaktoren ebenfalls eine Rolle spielen. Die allgemeinen genetischen Faktoren können jedoch auch bedingen, dass eine hohe Risikobereitschaft vorherrscht, die den Betroffenen immer wieder in schwierige Lebenssituationen bringt. Andererseits ist es von genetischen Faktoren abhängig, ob ein Mensch Belastungen bewältigt oder depressiv wird.

Stoffwechsel- und Funktionsstörungen des Gehirns

Wissenschaftliche Untersuchungen deuten darauf hin, dass bei jeder Form der Depression ein Ungleichgewicht der Überträgersubstanzen im Gehirn vorherrscht. Diese sogenannten Neurotransmitter, wie Acetylcholin, Noradrenalin, Dopamin und Serotonin, liegen in einer erniedrigten Konzentration vor. Die medikamentöse Behandlung Depressiver mit Antidepressiva erhöht die Konzentration bestimmter Botenstoffe, sodass eine Depression unterdrückt oder zumindest gemindert wird. Bei Depressiven wurde außerdem eine veränderte Aktivität des limbischen Systems im Gehirn nachgewiesen. Das limbische System ist teilweise zuständig für die Verarbeitung von Emotionen und für die Steuerung des Triebverhaltens. Das limbische System spielt auch bei der Stressverarbeitung, die ja immer mit Emotionen einhergeht, eine wesentliche Rolle. Diese beiden Tatsachen erklären die erhöhte psychische Verletzlichkeit vieler Patienten. Unzureichend verarbeitete Schicksalsschläge und allgemein negative Lebenserfahrungen gehen häufig einer Erkrankung voraus.

Entwicklungs- und Persönlichkeitsstörungen als Ursache einer Depression

Diese sogenannten psychosozialen Faktoren sind nicht zu unterschätzen und werden häufig zu selten berücksichtigt. So gehen viele Depressionen auf eine fehlgeleitete Erziehung in der Kindheit zurück. Dazu gehört beispielsweise ein ängstlich-fürsorglicher Erziehungsstil. Das Kind „erlernt“ eine gewisse Hilflosigkeit, die dazu führt, mit Stresssituationen nicht adäquat umgehen zu können. Andererseits besteht die Möglichkeit, dass Eltern eine gewisse psychische Verletzlichkeit bei ihrem Kind feststellen, was einen fürsorglichen Umgang bewirkt und die Erkrankungsbereitschaft einer Depression bei ihrem Kind verstärkt. Weitere begünstigende Faktoren in der Kindheit sind

  • eine Störung in der Mutter-Kind-Beziehung
  • der frühe Verlust eines Elternteils
  • sexueller Missbrauch
  • sonstige traumatische Erlebnisse und Krisensituationen sowie
  • das Fehlen eines Selbstwertgefühls beim Kind.

Reaktive Faktoren

Abgesehen von genetischen und psychosozialen Faktoren können belastende, kritische oder negative Erlebnisse bei ansonsten gesunden Menschen eine Depression verursachen:

  • Scheidungen
  • Trennungen
  • Arbeitslosigkeit
  • Tod eines Angehörigen
  • Veränderungen der Lebensweise
  • körperliche Erkrankungen

Diese Faktoren bedeuten Stress. Dieser verursacht eine erhöhte Ausschüttung des Stresshormons Cortisol, das bei länger andauernden Belastungen zu einer Depression führen kann. Darüberhinaus gibt es einige Faktoren, die eine Depression begünstigen, zum Bespiel ein Single-Dasein, wenige gesellschaftliche Kontakte, Drogenmissbrauch und ein niedriger Ausbildungsgrad. Zudem leiden Großstädter häufiger unter Depressionen als Menschen, die in kleineren Städten leben.
Auch zu wenig Folsäure fördert Niedergeschlagenheit und Konzentrationsschwäche. Und bei älteren Frauen verdoppelt ein Vitamin-E-Mangel sogar das Risiko, an einer Depression zu erkranken.

Depression ist eine behindernde Störung, die sowohl die psychische als auch die physische Aktivität stark beeinflusst und oft das normale Leben einer Person total verändert. Die Symptome sind mannigfaltig.

Grundsätzlich ist die Depression von einer ausgeprägten Niedergeschlagenheit gekennzeichnet. Eine gewisse Stimmungseinengung liegt vor, der Patient kann weder Freude noch Trauer empfinden. Diese Niedergedrücktheit kann auch nicht durch die Aufmunterung von außen verbessert oder aufgehoben werden. Aus eigenem Antrieb ist diese Aufmunterung erst recht nicht möglich. Viele Depressive kann man kaum davon überzeugen, dass sie eine Krankheitsepisode durchmachen, die behandelbar ist. Die Depression erzeugt jedoch nicht nur psychische Symptome, sondern es sind auch körperlich-geistige Funktionen betroffen.

Psychische Symptome einer Depression

Zu den psychischen Symptomen einer Depression gehören vor allem:

  • mangelndes Selbstwertgefühl
  • Gefühle von Schuld und Pessimismus
  • Interesselosigkeit und Freudlosigkeit
  • Grübeln, Angstgefühle und Libidoverlust
  • Lebensüberdruss

Mangelndes Selbstwertgefühl

Depressive erleben ihre Umwelt als dunkel und grau. Aber sie sehen auch sich selbst durch eine negative Brille. Sie fühlen sich wertlos und glauben, dass sie für ihre Umwelt eine Belastung sind. Bestimmte Fähigkeiten oder besondere Leistungen werden von den Betroffenen abgewertet und als sinnlos oder nutzlos verurteilt.

Gefühle von Schuld und Pessimismus

Neben einem mangelnden Selbstwertgefühl neigen Depressive dazu, Schuldgefühle zu entwickeln. Plötzlich sehen sie überall Fehler oder Versäumnisse in ihrem Leben und geben sich die Schuld dafür. Ihre Gedanken werden von negativen Inhalten beherrscht wie Armut, Schmutz, Sünde und Schuld. Diese Gedanken können sich sogar bis zum Wahn steigern. Es entstehen Ängste und Sorgen um den Besitz oder das eigene Seelenheil. Auch für diese Ängste und Sorgen fühlen sich Depressive allein verantwortlich. Letztendlich sehen Depressive auch ihre Zukunft nur negativ, hoffnungs- und aussichtslos.

Interesselosigkeit und Freudlosigkeit

Depressive können keine Freude mehr empfinden. Ein schöner Sommertag, ein Urlaub am Meer, geselliges Beisammensein mit Freunden – alles ist für sie eine Belastung. Wenn sie sich überhaupt aufraffen, dann sitzen sie apathisch und gedankenverloren da. Auch Interessen und Hobbys, denen sie früher mit Freude nachgegangen sind, werden in der Depression abgelegt. Aktuelles Tagesgeschehen, bestimmte Ereignisse in ihrer Umwelt – nichts interessiert sie mehr.

Grübeln, Angstgefühle und Libidoverlust

Generell ist bei Depressiven das Denken verlangsamt, manchmal herrscht sogar eine Denkhemmung vor, dann entsteht ein Gefühl völliger Leere, die die Depression verschlimmert. Sind Depressive dennoch zum Denken fähig, kreisen die Gedanken nur um Themen, die negativ belastet sind. Der Grübelzwang ist ein typisches Symptom der Depression. Grübelzwang und Mutlosigkeit kommen häufig bei Frauen vor, männliche Depressive neigen eher zu Reizbarkeit und Drogenmissbrauch. Da, wie oben erwähnt, die negativen Gedanken sich bis zum Wahn steigern können, entsteht häufig Angst beim Betroffenen, Angst vor der Zukunft, Angst um sich selbst oder die Angehörigen. Dazu kommt eine Verminderung des sexuellen Interesses.

Lebensüberdruss

Depressive ziehen sich zurück, sie vermeiden soziale Kontakte, können nicht mehr arbeiten, möchten einfach nur im Bett liegen. Oder sie laufen unruhig und verzweifelt umher. Die quälenden Gedanken, auch die erlebten körperlichen Symptome und die Gleichgültigkeit, können dazu führen, dass die Selbsttötung als einziger Ausweg aus dem Tal der dunklen Gefühle gesehen wird.

Dazu kommen die physischen Symptome einer Depression:

Die Depression wird mit einer Vielzahl an körperlichen Symptomen begleitet. Bei der larvierten Depression allerdings ist physische Symptomatik das alleinige Merkmal der Depression. Zu den Symptomen zählen

  • Schlaflosigkeit oder Schlafstörungen
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsstörungen
  • Schmerzen
  • ein Druckgefühl auf der Brust
  • Konzentrationsstörungen
  • Erschöpfung
  • ein schlechtes Erinnerungsvermögen
  • Neigung zum Suchtverhalten sowie
  • Unruhe, aber auch Apathie

Unterschiede der Depressions-Symptome bei Frau und Mann

Bei den beiden Geschlechtern zeigen sich häufig unterschiedliche Symptome einer Depression. Während Frauen mutlos werden und grübeln, fordern sie gleichzeitig durch häufiges Klagen Hilfe von ihrem sozialen Umfeld ein. Bei Männer zeigen sich neben den “Kernsymptomen” Freudlosigkeit, Energie- und Antriebsmangel sowie Schlafproblemen zusätzlich eher aggressive Symptome: Reizbarkeit, schnelles Aufbrausen, erhöhte Risikobereitschaft, exzessives Sporttreiben, Wutanfälle oder die Neigung, anderen Vorwürfe zu machen. Dies wird häufig nicht gleich als Depression erkannt. Die Selbstmordgefahr bei depressiven Männern ist jedoch deutlich häufiger als bei depressiven Frauen: Sie begehen im Vergleich dreimal so häufig Selbstmord. Hier ist also Aufmerksamkeit gefragt!

Bedauerlicherweise wird bei der Diagnose und Behandlung der Depression selten der biochemische Status erhoben. Die möglichen Auslöser, die verstärkenden Faktoren und die zusätzlichen Belastungen über die Ernährung werden dabei übersehen:

Blutzuckerschwankungen, Nahrungsmittelallergien, Unverträglichkeiten mit Weizen-Gluten, Mängel an essentiellen Fettsäuren, Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen.

Mehr als jedes andere Organ in unserem Körper ist unser Gehirn auf eine ständige Versorgung mit Nährstoffen aus Lebensmitteln, Luft und Wasser angewiesen. Wird dieser Fluss auch nur kurz unterbrochen, leiden die Gehirnfunktionen.

Sucht man bei Depressionen oder Schizophrenie nach verdächtigen Zeichen, stößt man oft auf einen Mangel an den B-Vitaminen: B6, B12 und Folsäure.

Bei Gemütserkrankungen sind außerdem häufig zwei weitere Nährstoffe im Mangel: langkettige Omega-3-Fettsäuren als Bausteine für Serotonin, sowie NADH, das die Produktion von verschiedenen Neurotransmittern wie zum Beispiel Dopamin, Noradrenalin und Serotonin anregt.

Studien belegen den Zusammenhang zwischen Depression und Folsäuremangel

Seit in den 60er-Jahren zunehmend klinisch zuverlässige Aufzeichnungen bei der Folsäurebestimmung gemacht wurden, kann die schon früher gemachte Beobachtung eines Zusammenhangs zwischen Formen der Depression und megaloblastischer Anämie erklärt werden. Tatsächlich sind Depression und Folsäure eng miteinander verknüpft.

Zahlreiche Untersuchungen haben gezeigt, dass eine schlechte Folsäureversorgung mit Depression assoziiert ist, und das unabhängig vom Alter. Mindestens ein Drittel der Depressiven hat einen Folsäuremangel. Die Depression und deren Schweregrad sowie die Dauer der Erkrankung ist eng und invers mit der intrazellulären Verfügbarkeit von Folsäure verbunden.

In einer Studie mit 213 depressiven Patienten am «Boston Massachusetts General Hospital» sprachen diejenigen Patienten mit niedrigem Folsäurespiegel auf Antidepressiva weniger gut an. Dieselben Patienten hatten auch verstärkt tiefe Depressionen. Andere Patienten, die mit schwerer Depression, Schizophrenie oder Borderline-Syndrom diagnostiziert wurden, wiesen auch definitiv einen Folsäuremangel auf. Ihnen wurde zusammen mit ihrer Standard-Medikation auch Folsäure verordnet. Die Wirkung der Medikamente war wesentlich besser als ohne die zusätzliche Gabe von Folsäure. Patienten mit von vorneherein höherem Folsäurespiegel sprechen auf die Therapie mit einem Antidepressivum deutlich besser an.

Der Homocysteinspiegel als Indikator für Vitamin-B-Mangel

In einer Studie wiesen mehr als die Hälfte (52 %) der teilnehmenden Frauen einen erhöhten Homocysteinwert und niedrige Folsäurespiegel auf.  Hier zeigt sich, dass der Homocysteinspiegel ein sehr guter Indikator für Vitamin-B-Mangel ist.

Die B-Vitamine des (Vitamine B2, B6 und B9) unterstützen die Umwandlung von Homocystein. Dadurch entsteht mehr S-Adenosyl-Methionin (SAM), was wiederum dazu beiträgt, dass das Gehirn besser funktioniert. Forschungen zeigen, dass SAM allein schon ein sehr wirksames Antidepressivum ist.

Die B-Vitamine helfen aber auch durch den Vorgang der Methylierung, dass die chemische Balance im Gehirn aufrechterhalten wird, indem Methylgruppen so bewegt werden, dass neue Substanzen je nach Bedarf gebildet werden können.

Das «Dreieck des Lebens» bzw. die richtige Kombination der drei B-Vitamine trägt also durch zwei Wirkmechanismen zur Behandlung von Depressionen und Schizophrenie bei:

  • Methylierung von Homocystein und damit Erhöhung von SAM als gehirnaktive Substanz
  • Erhöhung des Folsäurespiegels im Blut
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